Eigentlich ist es nichts Neues: Unsere Worte haben Macht! Mit bösen Worten können wir Menschen klein machen und ihr Selbstwertgefühl zerstören. Mit guten und positiven Worten können wir hingegen Menschen aufbauen, ihnen Mut machen und ihr Leben zum Positiven verändern. Erlan aus Indonesien hat genau dies in seiner Kindheit erlebt…
Hoffnung ist stärker als Armut
Erlan ist mit drei Geschwistern in armen Verhältnissen und einem buddhistischen Umfeld aufgewachsen. Er ging stets mit hungrigem Magen in die Schule und musste nach der Schule mit einem grossen Kessel trinkbares Wasser für die Familie heranschleppen. Als er 7 Jahre als war, hat sein Vater die Familie verlassen. Nun lag die ganze Last und Verantwortung auf den Schultern seiner Mutter. Eine der letzten Hoffnungen für die Familie war das Patenschaftsprojekt von Compassion, welches über eine nahegelegene Kirche angeboten wurde. Seine Mutter hat ihn und seinen grösseren Bruder dort angemeldet, in der Hoffnung, dass jemand aus einem wohlhabenden Land eine Patenschaft für ihre Söhne übernehmen würde. Nach langem Warten und geplagt von Selbstzweifeln hat Erlan endlich einen Paten gefunden. Neben der Möglichkeit, ohne Hunger in die Schule gehen zu können und Zugang zu medizinischer Versorgung zu erhalten, haben vor allem die Worte seines Paten sein Leben verändert. Erstmals in seinem Leben sagte ihm jemand, dass er schön und sogar ein schlauer Junge sei. Und vor allem sei er ein geliebtes Kind Gottes. Das Wissen, dass sein Foto irgendwo in einem fernen Land an einer Kühlschranktüre hängt und dass jeden Tag für ihn gebetet wird, erfüllte ihn ganz neu mit Hoffnung und Zuversicht für sein Leben.
Vergebung nach 22 Jahren
Heute ist Erlan verheiratet und Vater einer Tochter. Nach 22 Jahren der Trennung hat er seinen Vater in den USA gefunden und getroffen. Seine Fragen nach dem “Warum” konnte ihm sein Vater jedoch nicht beantworten. Als Erlan seinen Vater schliesslich kurz vor seinem Rückflug in den Arm nahm und ihm vergeben hat, flossen bei beiden Männern die Tränen. Auch der Vater von Erlan fand schliesslich zu Jesus.
Selber mit Worten Leben verändern …
Die Geschichte von Erlan hat unsere Schülerinnen und Schüler (und auch die Lehrpersonen) sehr berührt und die Frage aufgeworfen: Kann ich auch zum Segen für ein Kind am anderen Ende der Welt werden? Ja, denn Dank der Write&Pray Patenschaft können auch Schüler eine Patenschaft übernehmen. Ihre Aufgabe ist, für ihr Patenkind zu beten und ab und zu einen Brief zu schreiben. Den finanziellen Teil übernimmt hingegen jemand anderes, der keine Zeit zum Briefe schreiben hat. Einige unserer Schülerinnen und Schüler haben sich gleich vor Ort für eine Patenschaft entschieden. Ist das nicht wahnsinnig cool?
Vielen Dank an Erlan und seine Begleiterin Kim von Compassion Schweiz für den Besuch und den berührenden Lebensbericht. Mögen noch viele Kinder auf der Welt den Segen von ermutigenden Worten erfahren.