Gegen das Vergessen

Unter dem Motto «Gegen das Vergessen» hat die Oberstufe der csbern einen der letzten Holocaustüberlebenden zu Besuch gehabt. Die Berichte des Augenzeugen dieser düsteren Zeit waren sehr berührend und machten betroffen.

Die Geschichte von Bronislav Erlich hat alle überaus bewegt: Als 16-Jähriger wurde er von seiner Mutter zusammen mit seiner Schwester in Polen in einen Zug gesetzt, um dem sicheren Tod zu entfliehen. Die Bilder der Mutter, welche er seither nie mehr gesehen hat und die sich nicht mal nach ihnen umdrehen konnte, um nicht zu verraten, dass sie Juden waren, gehen dem 97-Jährigen noch heute täglich nach. Die Eltern und der kleine Bruder kamen vermutlich in einem Konzentrationslager ums Leben. Dank einer gefälschten Urkunde, auf der er als polnischer Zwangsarbeiter ausgewiesen war, konnte Bronislav Erlich bei einem Bauern arbeiten und so dem Tod durch die Nazis entgehen. Glücklicherweise folgte dann nach dem Krieg die Wiedervereinigung mit seinen zwei älteren Geschwistern.

Mit viel Emotionen aber auch mit Freude und Witz hat Herr Erlich diese Zeit in uns aufleben lassen und ist uns in diesen zwei Stunden richtig ans Herz gewachsen. Unser kleines Geschenk an ihn war ein Bild, welches eine unserer 9. Klässlerinnen gezeichntet hat: Zwei Brüder, die sich die Hand geben: Dies steht sinnbildlich für die Juden als älterer Bruder der Christen oder auch für die Wiedervereinigung von Herrn Erlich mit seinem älteren Bruder.

Zeitzeugen gibt es leider heute nicht mehr viele. Umso mehr haben wir alle es geschätzt diesen Bericht von einer betroffenen Person erzählt zu bekommen, damit dieses düstere Kapitel der europäischen Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.