Am Montagmorgen stiegen die beiden mutigen Schülerinnen und ihre Begleitperson ins Auto der Klassenlehrerin. Rund zwei Stunden dauerte die Reise bis fast ans Ende der Schweiz. Vom Ziel der Reise hatten die Modis keine Ahnung. Angekommen im Nirgendwo hiess es: Aussteigen, Rucksack schultern und losmarschieren.
Zuerst galt es herauszufinden, wo sie von ihrer Lehrerin ausgesetzt wurden. Selbstverständlich ohne Handy; denn dieses mussten sie zu Hause lassen. Gegen Abend waren sie sich ihrer Sache sicher. Sie sind am Lac de Joux gelandet und haben nun die Aufgabe, mit knappem Budget (300 Franken für sie beide und die Begleitperson) innerhalb von 10 Tagen zu Fuss zum Schulhaus Enge zurück zu finden. Die Begleitperson durfte ihnen dabei im übrigen nicht behilflich sein, sondern war nur zur Sicherheit mit dabei.
So oder ähnlich erging es auch unseren anderen Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Klasse. Das Konzept heisst “Herausforderungswochen” und das Ziel ist, sich in diesen zwei Wochen einer selbstgewählten Herausforderung zu stellen und diese zu meistern. Die einen wählten sich einen aussergewöhnlichen Arbeitseinsatz auf einem Bauernhof oder einem Gnadenhof für verlassene Tiere aus. Ein anderes Team (notabene ohne Begleitperson) bereiste mit dem Zug alle Kantone der Schweiz und “sammelte” deren Sehenswürdigkeiten. Und schliesslich gab es auch noch eine Fahrrad-Team, das 10 Tage im Sattel verbrachte. Die Bilder unten geben einen kleinen Eindruck der verschiedenen Herausforderungsprojekte.
Hier noch ein Blick in die Auswertungen der verschiedenen Teams:
Highlights:
- Übernachten im Hühnerhaus
- Kühe melken und Aebi fahren
- Das Selfie mit dem Polizisten
- Einer Taube das Fliegen beibringen
- Traktor und Auto fahren
- Die gemeinsame Zeit am Abend
Die grössten Herausforderungen:
- Der Veloanhänger, wenn es aufwärts ging
- Zwei Wochen mit fremden Leuten verbringen
- 24/7 miteinander auskommen
- Die Langeweile
- Kein Handy und kein Internet
- Jeden Tag veganes Essen
- Kühe streicheln
- Das Wandern
Erkenntnis für ein nächstes Mal:
- Nicht so viel Gepäck mitnehmen
- Früh mit der Planung anfangen
- Zwei Bücher mitnehmen und nicht nur eins
- Nicht mehr zu dritt
- Packliste beachten
- Finger weg vom Coop-Hörnlisalat
Müde aber sichtlich stolz sind unsere Oberstüfeler am Freitagmittag in der Schule eingetroffen. Diese aussergewöhnliche Zeit hat von allen einiges abverlangt und sie in Situationen gestellt, die sie vorher noch nicht kannten. Jede bewältigte Herausforderung stärkt das Selbstbewusstein und ist die beste Vorbereitung für die nächsten (grösseren) Herausforderungen im Leben.