Mitte Januar ist unser Projekt «Sprachaustausch» mit der Ecole la Bergerie in L’Isle gestartet. Die Schule liegt im Waadtländer Jura und ist etwa gleich gross wie die csbern. Lesen Sie die Geschichten nach den ersten Tauschwochen.Ziel des Austauschs ist, dass die 8.- und 9.-Klässler in die Sprache und Kultur der anderen Region eintauchen und in einer intensiven Woche ihre Sprachkompetenzen erweitern können.Aus der Piloterfahrung im letzten Jahr wissen wir, dass eine Woche genügt, um etwas besser Französisch zu verstehen und den Mut zu fassen, sich auch in der Fremdsprache verständlich zu machen.
Wie funktioniert der Sprachaustausch? Die Schüler verbringen jeweils eine Woche in der anderen Schule, nehmen normal am Unterricht teil und wohnen bei einer Gastfamilie. Am folgenden Sonntag holen die Eltern ihr Kind ab und nehmen gleich ihren Gastschüler mit. Und das Spiel beginnt von vorne in der anderen Sprache. Insgesamt gehen zwischen Januar und April 9 Schülerinnen und Schüler der csbern in die Romandie und deren 6 der Ecole la Bergerie kommen zu uns nach Bern.
Die Erfahrungen der ersten Wochen sind sehr erfreulich. Unsere ersten drei Tausschüler gingen voran und brachen das Eis. Schlussendlich wurden sie sogar von den Jüngsten ins Herz geschlossen. Die drei Jungs hatten auch das Glück, in einer schneereichen Woche im Waadtländer Jura zu sein und konnten oft nach der Schule noch auf die Skipiste vor dem Haus.
Letzte Woche waren vier Romands in Bern. Im Schulbetrieb waren sie rasch integriert. Und die Gastfamilien wissen die eine oder andere schöne Geschichte zu erzählen:
«Während der Woche hatten Urs und ich oft Erbarmen, wenn sie etwas nicht verstand sprachen wir Französisch. Doch Svenja ermahnte uns, wir sollten es nochmals langsam auf Deutsch wiederholen! Sonst lerne sie ja nichts 😄»
«Neben der Schule und den Ausflügen, lebten wir den normalen Familienalltag, das heisst, Ämtlis mussten unsere Kinder trotz Besuch erledigen. Ohne Aufforderung packte Joanel mit an … das hätte ich am liebsten mit der Kamera festgehalten. Naïma musste abräumen und die Küche in Ordnung bringen. So wie gewohnt, suchte sie sich zuerst die passende Musik. Sofort gesellte sich Joanel dazu und beide begannen, alles im Rhythmus der Musik, mit Tanz und Moves zu erledigen. Dasselbe wiederholte sich, als Noah das Badezimmer putzen musste. Diesmal brachte Joanel seine kleine Box mit. In perfekter Synchronität wurde das Badezimmer in kürzester Zeit sauber. Ihr müsst aber jetzt nicht denken, wir hätten unseren Austauschschüler als Sklaven gebraucht. Im Gegenteil er war Motivator und Animator zugleich.»
Das Abenteuer geht noch weiter! Wir freuen uns auf die nächsten Berichte, auf mehr Freude am Französisch unserer Schüler und hoffentlich auch auf neue röstigrabenüberschreitende Freundschaften.