Schulkultur fördert Resilienz

Von der Abschlussarbeit zum Konzept zur Resilienzförderung

Als ich am Ende meiner Weiterbildung zur Schulleitung ein Thema für die Abschlussarbeit wählen musste, war für mich klar, dass ich etwas machen möchte, das direkt unseren Schülerinnen und Schülern zugutekommt. Bei der Recherche darüber, was Schülerinnen und Schüler denn in der heutigen Zeit brauchen, bin ich schnell auf das Thema psychische Gesundheit gestossen. Heutzutage geht es immer mehr Schülerinnen und Schülern psychisch schlecht. Doch wie können wir als Schule dieser Entwicklung entgegenwirken, wie können wir die psychische Gesundheit der Schülerinnen und Schüler stärken? So bin ich auf das Thema Resilienz gestossen. Resilienz bedeutet die psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber Entwicklungsrisiken und Belastungen.

Auf bestehenden Tools aufbauend

In meiner Arbeit ging es darum, ein Konzept zur Förderung der Resilienz von Schülerinnen und Schülern zu schreiben. Dabei habe ich mich als erstes damit befasst, was die csbern bereits im Schulkonzept verankert hat, das zur Förderung der Resilienz beiträgt und woran wir in den nächsten Jahren arbeiten wollen. Dazu habe ich die folgenden fünf Resilienzfaktoren* analysiert: Selbst- und Fremdwahrnehmung, Selbstregulation, Selbstwirksamkeit, Soziale Kompetenz, Problemlösekompetenz. Ich habe herausgefunden, dass wir bereits einiges anbieten, was die Resilienz fördert. Im Coaching lernen die Schülerinnen und Schüler beispielsweise sich selbst wahrzunehmen und eine Fremdwahrnehmung anzunehmen und damit umzugehen. In den verschiedenen Formen der Projektarbeit auf allen Zyklen erfahren die Schülerinnen und Schüler Selbstwirksamkeit, was die psychische Gesundheit enorm stärkt, wenn man die Erfahrung macht, etwas selbst bewältigen zu können. Auch die soziale Kompetenz wird bei uns von klein auf grossgeschrieben. So übernehmen zum Beispiel bei verschiedenen Götti-Gotti-Anlässen die Schülerinnen des Zyklus 3 Verantwortung für die Schülerinnen und Schüler des Zyklus 1. Die Kleinen haben so die Möglichkeit, von ihren grossen Vorbildern zu lernen und haben eine Bezugsperson, an die sie sich wenden können. Auch die Problemlösekompetenz, welche für die Resilienz förderlich ist, wird bei uns an der csbern stark gefördert. Dadurch, dass die Schülerinnen und Schülern selbständig mit den Lernbausteinen arbeiten, entwickeln sie eine gute Problemlösekompetenz. Sie befassen sich erst selbst mit dem Schulstoff, lernen aber auch, sich Hilfe zu holen, wenn sie nicht weiterkommen, entweder bei Mitschülerinnen und Mitschülern, oder bei den Lehrpersonen. Dies sind nur einige Beispiele, wie bei uns die Resilienz gefördert wird.

Zusätzliche Übungen zur Resilienzförderung

Obschon wir also bei allen Resilienzfaktoren bereits Gefässe anbieten, wurde mir schnell klar, dass es dennoch ganz konkrete Übungen braucht, bei denen sich die Schülerinnen und Schüler bewusst mit dem Thema befassen und Gelerntes praktisch anwenden können. Sie sollen erfahren und erleben, was Resilienz bedeutet und dass sie trainiert werden kann. Deshalb starten wir im nächsten Schuljahr in allen Klassen mit ersten Unterrichtsinhalten zu den einzelnen Resilienzfaktoren. Unser Schulsozialpädagoge Steven Mäder wird diese jeweils gemeinsam mit der Klassenlehrperson durchführen. Wir hoffen, dass wir dadurch einen Beitrag zur Förderung der psychischen Gesundheit unserer Schülerinnen und Schüler leisten können und sie lernen, dass sie als Kinder Gottes mit Kompetenzen ausgestattet sind, um Probleme und Konflikte angehen und überwinden können. Ganz nach dem Motto: Hinfallen – aufstehen – Krone richten – weitergehen.

Jasmin Hirschi, Co-Schulleiterin